So wurde ich ein Westernreiter...


Als Kind hatte ich Angst und Respekt vor Pferden. Der Abstand zu ihnen konnte nicht groß genug sein. Allerdings konnte ich mir in meinen Träumen nichts schöneres vorstellen, als sie zu reiten. Ich war schon immer ein Fan von Cowboys und Indianern, die auf ihren Westernponys durch die Prärie reiten.

 

Ich erinnere mich an einen Tag, als ich mit einer Freundin auf dem Jahrmarkt war. Ich war ungefähr 12 Jahre alt. Für mein Alter recht groß, setzte ich mich mit großer Überwindung beim Ponyreiten auf das kleinste Pony ganz hinten in der Reihe. Meine viel kleinere Freundin saß ganz vorne auf dem größten Pony. Einige Umstehende haben recht geschmunzelt und irgendwie kam ich mir etwas deplaziert vor.

 

Auch als eine Projektwoche in der Schule startete, hatte ich mich für das Reiten angemeldet. Immer noch den Traum vom Westernreiten im Kopf, mußte ich allerdings auf dem Reiterhof feststellen, daß ich mich immer wieder sehr überwinden musste, wenn es nah an das Pferd ging oder ich gar darauf sitzen sollte. Aber der Traum vom Westernreiten blieb.

 

Auf der Suche nach einem Freizeitausgleich und nach jahrelanger Beschäftigung mit einem anderen Hobby, bin ich dann später wieder auf die Pferde und das Westernreiten zurückgekommen. Zu diesem Zeitpunkt war ich um die zwanzig Jahre alt. Ich suchte mir einen Reitstall, wo mir mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen die Angst vor Pferden genommen wurde. In diesem kleinen Westernstall konnte ich alles lernen, was man für einen respektvollen und fairen Umgang mit Pferden wissen muß.

 

Nach ungefähr einem Jahr habe ich mir mein erstes Pony gekauft. Eine etwas kratzbürstige, schlecht erzogene und nur mäßig eingerittene Norweger-Mix-Stute. Die Zeit des Lernens mit ihr war meine wichtigste Station hin zu einem guten Western-Reitlehrer. Ich habe eine rittige, zuverlässige Partnerin aus ihr gemacht. Sie hat mich noch einige Jahre als Western-Schulpferd für meine Reitkinder und Anfänger begleitet.